Schnee, Sand, Geröll oder Wüste
Bei dieser optisch wie fahrtechnisch sehr speziellen Art von Rad handelt es sich im Prinzip um ein Mountainbike mit dicken Reifen. Um genau zu sein, mit extrem dicken Reifen. Welche Vor- und Nachteile Fatbikes haben, welche Einsatzgebiete für das Dickerchen in Frage kommen, ob es besser mit Schlauch oder tubeless gefahren werden sollte und welche Preise für Fatbikes aufgerufen werden, erfährst du hier.
Fatbike: expeditionstauglicher Supersize-Import
Ob Schnee, Sand, Geröll oder Wüste: Mit dem Fatbike kannst du so gut wie jedem Gelände und jeder Witterung trotzen. Ursprünglich wurde das Mountainbike mit den dicken Reifen für die Wälder, Weiten und Schneelandschaften Nordamerikas konzipiert, doch mittlerweile gibt es auch in Europa eine echte Fangemeinde. Aber – was ist ein Fatbike überhaupt? Das augenfälligste Merkmal sind seine mit 4,0 bis 5,0 Zoll überbreiten Reifen, deren Durchmesser bis zu 30 Zoll erreichen kann und die mit geringem Luftdruck gefahren werden. Diese Alleinstellungsmerkmale prädestinieren das Fatbike für losen Untergrund, denn während ein schmaler Reifen den Untergrund verschiebt, passt sich der Reifen beim Fatbike dem Untergrund an – das sorgt für herausragende Kraftübertragung bei Schnee, Matsch, Schotter oder Sand. Entsprechend breiter sind Rahmen und Gabel beim Fatbike und auch der Abstand der beiden Kurbelarme, also die Lagerbreite, fällt großzügiger aus. Aufgrund der ohnehin schon ausgeprägten Dämpfungseigenschaften wird beim Fatbike in der Regel vorzugsweise eine Federgabel mit geringem Federweg verwendet, beispielsweise die MANITOU Mastadon Pro Extension. Bremsen und Antrieb entsprechen herkömmlichen (e) MTB´s.
Fatbike: fette Reifen und niedriger Luftdruck
Seine überlegene Geländetauglichkeit verdankt das Fatbike vor allen Dingen der Tatsache, dass die breiten Reifen mit niedrigem Reifendruck gefahren werden. Dadurch entsteht eine enorme Reifenaufstandsfläche – der Reifen hat quasi maximalen Kontakt zum Boden. Das Ergebnis ist eine herausragende Traktion, insbesondere bei Anstiegen und in Kurven, sowie ein geringer Rollwiderstand. Außerdem sorgt das große Luftvolumen für optimale Dämpfung, weil der Reifen als Federelement wirkt. Welcher Luftdruck für dich und dein Fatbike richtig ist, hängt von deinem Eigengewicht und Fahrstil, der Felge und der Art des Reifens ab. Sehr leichte Biker kommen mit 0,2 Bar gut zurecht, andere nutzen bis zu 0,8 Bar. Es ist ratsam, anfangs mit 0,5 Bar zu fahren und sich an den Optimalwert heranzutasten.